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Diskussionsrunde zum Islam und was man darunter versteht - Einblick in den Nahen Osten

Was ist los im Nahen Osten, in den arabischen Ländern und ist der Islam, der Islamische Staat, wirklich eine Gefahr für uns?

Mit diesem Thema setzte DIE LINKE in Rangsdorf die Diskussionsrunden zu aktuellen internationalen Fragen fort und behandelte dabei gleichzeitig das Flüchtlingsproblem. Sie hatt zu diesem Thema einen erfahrenen arabischen Politiker eingeladen, der die betroffenen Länder kennt, kürzlich in der Region weilte und viele offene Fragen über Hintergründe und politische Zusammenhänge beantworten konnte.

Die Schaffung eines islamischen Staates muss unbedingt verhindert werden!"

von Andrea von Fournier

Ein thematisch heißes Eisen packte der Ortsverband der Linken in Rangsdorf an. Um sich der Fragestellung "Was ist los im Nahen Osten und ist der Islam eine Gefahr für uns?" zu nähern, hatte man den Nahostkenner Issam Haddad als Referenten eingeladen. Abdul Menem Abdolal, ein syrischer Flüchtling, der in Rangsdorf lebt, war ebenfalls Gast der Runde. Die Flüchtlingsproblematik spielt wegen der geplanten Unterkunft in Rangsdorf eine wichtige Rolle. Trotzdem waren außer Parteimitgliedern nicht mal eine Hand voll Besucher gekommen.

Issam Haddad, geboren 1939 im libanesischen Tripoli, lebt seit 1982 dauerhaft in Deutschland. Er studierte in den 60er Jahren in Westdeutschland Medizin und praktizierte dort als Arzt, bis er 1970 in den Libanon zurückkehrte. Er verließ das Land wieder, als 1982 israelische Truppen während des Bürgerkriegs einmarschierten. Er bezeichnet sich als Kommunist, engagiert sich in der Friedensforschung und für die Befreiung Palästinas. Außerdem sitzt er im Vorstand des Arabischen Publizisten - Vereins Deutschland und leitet-das Arabische Filmfestival in Berlin. Er erläuterte die historische Entwicklung des Nahen Ostens. Dabei ging er auf die Teilung der Region im und nachdem Ersten Weltkrieg durch Engländer und Franzosen sowie den späteren Eintritt der Amerikaner in das Krisengebiet ein. Dass England und Frankreich die Region aus dem Feudalismus in den Kapitalismus katapultierten und eine "Teile-und - Herrsche" -Politik betrieben, um Rohstoffe, Verkehrswege und Arbeitskräfte zu requirieren, habe den Grundstein für die heutige Situation gelegt, so Haddad. Die Zuhörer bekamen eine Ahnung von der komplizierten Lage, von den vielen Sekten, Ethnien und Religionen. Nach dem Irakkrieg 2003 habe sich die Situation so zugespitzt, dass kein interkulturelles Zusammenleben mehr möglich sei. Für Issam Haddad ist Ägyptens Entwicklung von größter Bedeutung: Die Ablösung der Muslimbrüderschaft sei nötig gewesen, nun müssten Demokratisierung und Schaffung von Arbeitsplätzen folgen. Das werde Einfluss auf Syrien und die gesamte Region haben. Er räumte dem 1S kaum Bedeutung ein - aber: "Die Schaffung eines islamischen Staates muss unbedingt verhindert werden!". Dem schloss sich Abdul Menem Abdolal an, der den 1S mit Parasiten verglich.

Veröffentlicht in ZR 01.04.2015


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